Freitag, 16. November 2007

UNESCO Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit

Die Altstadt von Dubrovnik
Die Altstadt von Dubrovnik
Die kroatischen Weltkultur- oder Naturerbestätten geordnet nach den Eintragungsjahren
1. 1979 Historischer Komplex der Stadt Split mit dem Palast Kaiser Diokletians Link
2. 1979, 1994 Altstadt von Dubrovnik Link
3. 1979, 2000 Nationalpark Plitvicer Seen Link
4. 1997 Bischöflicher Komplex der Euphrasius-Basilika im historischen Stadtkern von Poreč Link
5. 1997 Historische Stadt Trogir Link
6. 2000 Kathedrale des Heiligen Jakob (Katedrala svetog Jakova) in Šibenik Link

Museen

Ausgewählte Museen:

Museen
1. Čakovec Museum der Region Međimurje
2. Dubrovnik

Heimatmuseum, Ethnographisches Museum, Schatzkammer der Kathedrale, Archäologisches Museum, Museum für moderne Geschichte sowie das Geburtshaus von Marin Držić.
3. Gospić Museum Lika; im nahegelegenen Smiljan befindet sich im Geburtshaus von Nikola Tesla dessen biografische Sammlung
4. Hlebine Galerie naiver Kunst, Museumssammlung von Ivan Generalić
5. Karlovac Stadtmuseum Karlovac
6. Klanjec Galerie des Bildhauers Antun Augustinčić
7. Krapina Evolutionsmuseum und Fundort des Urmenschen Hušnjakovo, Museum Ljudevit Gaj
8. Kumrovec Ethno-Museum Staro Selo (Altes Dorf) mit alten originalen Häusern; das Geburtshaus von Josip Broz Tito
9. Makarska Malakologisches Museum (Muschelsammlung), Stadtmuseum Makarska
10. Osijek Museum Slawoniens, Galerie der bildenden Künste
11. Pazin Stadtmuseum Pazin, Ethnografisches Museum Istriens
12. Pula Archäologisches Museum Istriens
13. Split Museum kroatischer archäologischer Denkmäler, Archäologisches Museum Split, Galerie des Bildhauers Ivan Meštrović
14. Trakošćan Schlossmuseum Trakošćan mit einer großen Sammlung alter Waffen
15. Varaždin Stadtmuseum Varaždin in der Alten Burg - Historische Abteilung und Entomologische Abteilung (Insektensammlung)
16. Zadar Archäologisches Museum Zadar, Volksmuseum Zadar, Seefahrtsmuseum, Ständige Ausstellung sakraler Kunst
17. Zagreb Archäologisches Museum, Ethnografisches Museum, Kroatisches Museum für naive Kunst, Moderne Galerie Zagreb, Museum der Stadt Zagreb, Mimara-Museum mit Kunstwerken aus allen Epochen, Museum für Kunst und Handwerk, Naturwissenschaftliches Museum, Museum für moderne Kunst, Strossmayer-Galerie alter Meister, Technisches Museum

Sport

Sportliche Erfolge

Zu den größten Erfolgen kroatischer Nationalmannschaften zählen die Drittplatzierung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich, der Sieg der Handballer bei den Olympischen Spielen von 1996 in Atlanta und 2004 in Athen (wie auch der Sieg bei der Handball-Weltmeisterschaft 2003 in Portugal), die Silbermedaille für die Basketballer bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona 1992, die Silbermedaille für das Wasserball-Nationalteam bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, sowie die Silbermedaille im Rudern für das Gebrüderpaar Nikša und Siniša Skelin in Athen 2004 (im Zweier ohne Steuermann). Das Tennis-Nationalteam gewann 2005 erstmals den Davis Cup für Kroatien. Die kroatische Fußballnationalmannschaft hat sich bereits drei Mal seit Erlangung der Unabhängigkeit 1991 für die Weltmeisterschafts-Endrunde qualifiziert.

Zu den größten einzelsportlichen Leistungen zählen der Wimbledon-Sieg von Goran Ivanišević 2001 im Tennis, die Silbermedaille im Schwimmen für Duje Draganja bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen (50 m Freistil), sowie das Dreifach-Olympiagold von Janica Kostelić bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City (Kombination, Slalom, Riesenslalom; Silber im Super G). Bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 holte auch der Bruder von Janica Kostelić, Ivica Kostelić, die Silbermedaille in der Kombination. Ende 2006 befinden sich außerdem gleich zwei kroatische Tennisspieler unter den Top 10 in der ATP-Rangliste (Ivan Ljubičić und Mario Ančić). Seit der Weltmeisterschaft in Melbourne 2007 ist Kroatien amtierender Wasserball-Weltmeister. Bei der Leichtathletik WM 2007 in Osaka wird Blanka Vlasic (Split) mit dem Überspringen von 2.05m Weltmeisterin im Hochsprung.

Sportliche Veranstaltungen

Kultur und Gesellschaft

In kultureller und architektonischer Hinsicht wurde der Norden und Nordosten Kroatiens durch seine lange gemeinsame Geschichte mit Ungarn bzw. Österreich im Baustil des Barock geprägt. Der Süden des Landes, das Küstenland von Istrien, der Kvarner-Bucht, des Hrvatsko primorje und Dalmatiens hingegen wurden architektonisch vorwiegend im Stil der Renaissance durch die frühere Seemacht Venedig (1409 bis etwa 1815) beeinflusst.

Musik

Hauptartikel: Musik Kroatiens

In Kroatien ist sowohl moderne Rock- und Popmusik, als auch traditionelle Tamburica- (gitarrenartiges Musikinstrument) und Klapa- (Männerchor) Musik weit verbreitet.

In Zagreb fand 1990 der Grand Prix Eurovision de la Chanson (Songcontest) statt.

Kulturhistorisches

Die Bezeichnung des Kleidungsstückes „Krawatte“ geht auf den Namen des Volkes der Kroaten zurück. Die kroatischen Soldaten trugen im 17. Jahrhundert ein ähnliches Kleidungsstück um den Hals, ein Halsband mit Fransen, durch das sie recht einfach zu unterscheiden waren. Das Wort „cravate“ wird zum ersten Mal in der französischen Enzyklopädie im 17. Jahrhundert erwähnt, als kroatische Soldaten am Hof Ludwig des XIV. in Paris weilten. Das französische Wort für die Kroaten lautet Croates, was leicht auf das Wort cravate oder im Deutschen „Krawatte“ schließen lässt. (Näheres, siehe: Geschichte der Krawatte.).

Wissenschaft

Kroatien besitzt mehrere Hochschulen (kroatisch sveučilište) und verschiedene Fachhochschulen (kroatisch veleučilište). Die sieben Universitäten des Landes befinden sich in Dubrovnik, Osijek, Pula, Rijeka, Split, Zadar sowie in der Hauptstadt Zagreb. Daneben unterhalten die einzelnen Universitäten zahlreiche Institute in anderen Städten Kroatiens, wie z.B. in Varaždin. Weitere etwa 40 Forschungsinstitute bzw. wissenschaftliche Großprojekte werden in einer offiziellen Website zusammengefasst.

Die älteste genuin kroatische Wissenschaftsinstitution ist Matica Hrvatska, welche in der Donaumonarchie zur Kultur- und Sprachpflege ins Leben gerufen wurde.

Siehe auch: Liste der Universitäten und Hochschulen in Kroatien

Bildung

Die Schulpflicht gilt für Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahren. Die achtjährige Schulpflicht wird auf der Grundschule abgeleistet, danach kann der Schulbesuch bis zur 12. Klasse auf einem Gymnasium oder einer Fachschule fortgesetzt werden.

Medien

Hauptartikel: Medien in Kroatien

Printmedien

Die Presse in Kroatien ist überwiegend auf die Hauptstadt Zagreb konzentriert. Zu den bedeutendsten Tageszeitungen gehören Večernji list, Jutarnji list, Vjesnik, Slobodna Dalmacija und Novi list. Die meistgelesenen Wochenmagazine sind Globus, Nacional und Hrvatski list. Seit 2005 etablieren sich immer mehr Zeitungen im Kleinformat. Dazu zählen 24 sata, sowie die Gratiszeitungen Metropola und Metro.

Fernsehen

Kroatien verfügt über ein duales Fernseh- und Rundfunksystem. Aus dem staatlichen Radio Televizija Zagreb ging 1991 Hrvatska Radiotelevizija (HRT) hervor, der derzeit drei Kanäle ausstrahlt. Bereits seit den 1980er Jahren gibt es in Kroatien lokale Privatfernsehsender. Am kroatischen Fernsehmarkt etablierten sich im Zuge der Liberalisierung in den letzten Jahren auch national-sendende Privatsender. Die Privatsender RTL Televizija und Nova TV können in ganz Kroatien empfangen werden. Einige kroatische Fernsehsender sind per Satellit auch in ganz Europa empfangbar.

Radio

Nebst den staatlichen Radiosendern der HRT und den national-ausgestrahlten Privatsendern Otvoreni radio, Narodni radio und Radio Marija gibt es in Kroatien bereits seit den frühen 1990er Jahren dutzende lokale Privatradiosender.

Film

Die einzige große kroatische Filmproduktionsfirma ist Jadran Film.

Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation

Der Verkehrs- und Infrastruktursektor ist derzeit einer der sich am schnellsten entwickelnden Bereiche der kroatischen Wirtschaft. Mehrere Autobahnabschnitte werden über das Land verteilt gleichzeitig errichtet. Damait erhofft man sich unter anderem eine Entlastung kurvenreichen Küstenstraße Jadranska Magistrala. Auch andere wichtige Infrastrukturprojekte, wie Tunnels, Brücken, städtische Kommunalprojekte, Umweltprojekte oder der Ausbau von Häfen befinden sich derzeit in einer Projektierungs- oder Bauphase. Insbesondere für den Tourismus erhofft Kroatien sich nachhaltige Auswirkungen durch bessere Infrastrukturlösungen. Eine bereits in Kraft getretene, transparentere und härtere Gesetzgebung soll hier unkontrolliertes Bauen verhindern.

Straßenverkehr

Neue Autobahn (A1) zwischen Zagreb und Split, 20 km südlich vom Tunnel Sveti Rok
Neue Autobahn (A1) zwischen Zagreb und Split, 20 km südlich vom Tunnel Sveti Rok

Das kroatische Autobahnnetz gehört zu den jüngsten in Europa. Viele Autobahnkilometer wurden erst kürzlich fertiggestellt und ein Ende der regen Bautätigkeit ist noch nicht abzusehen. Das Hauptprojekt stellte hierbei die Autobahn A1 ZagrebSplit dar, welche im Frühling 2005 fertiggestellt wurde und eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen den beiden größten kroatischen Städten bietet. Bis 2008 sollten einige wichtige Bauprojekte verwirklicht sein. Dazu zählen die Verlängerung der Autobahn bis Ploče in Süddalmatien, bessere Verkehrslösungen für Rijeka (weitere Umgehung), die Autobahnverbindung nach Osijek, der Autobahnausbau nach Sisak und die Autobahnanbindungen in Richtung Serbien, Slowenien sowie Österreich. Zur Zeit wird der Ausbau zahlreicher Raststätten entlang aller kroatischen Autobahnen vorangetrieben. Ebenso sollten mittels modernster Videoüberwachungs-Technik Unfälle vermieden werden. Die kroatischen Autobahntunnel zählen zu den sichersten in Europa. [23]

Schienenverkehr

Neigezug der kroatischen Bahn
Neigezug der kroatischen Bahn
Triebwagen der Reihe 7121 der Hrvatske Željeznice
Triebwagen der Reihe 7121 der Hrvatske Željeznice

Der von der staatlichen Gesellschaft Hrvatske Željeznice betriebene Bahnverkehr in Kroatien ist mit einem Streckennetz von 2974 km[24] unterentwickelt und wenig konkurrenzfähig zum Busnetz, das in der Regel Strecken preiswerter und in kürzeren Intervallen bedient. Seit 2005 verkehren auf der Strecke ZagrebSplit die Neigezüge, die eine viel komfortablere und kürzere Reise ermöglichen als zuvor. Im Gegensatz dazu stehen die veralteten Triebwagen auf anderen Strecken insbesondere in den Osten nach Slawonien. Die kroatische Bahn, die sich soeben in einem Privatisierungsprozess befindet (Stand: 2006), ist bestrebt die Reisequalität auf einzelnen Strecken zu erhöhen und die Reisezeiten zu verringern. Neben der abgeschlossenen Modernisierung der Strecke Zagreb - Split soll eine neue Bahnstrecke von Ungarn (Botovo) bis nach Rijeka gebaut werden. Nach Angaben des amtierenden Ministers Božidar Kalmeta soll mit diesem Projekt bereits Ende 2007 begonnen werden und bis 2013 zu Ende geführt werden und somit die Reisedauer von Zagreb nach Rijeka verkürzen.

Flugverkehr

Die bedeutendsten kroatischen Flughäfen sind Zagreb, Rijeka, Split, Dubrovnik und Zadar. Seit 2005 gehört die nationale kroatische Fluggesellschaft Croatia Airlines zur Star Alliance. Die Flughäfen spielen in Kroatien im Bezug auf den Tourismus eine immer größere Rolle. Die kroatische Regierung investiert daher u. a. in den Ausbau der Flughäfen von Zagreb und Brač.

Seeverkehr und Binnenschifffahrt

Fähre im Hafen von Rijeka, dem Handels- und Wirtschaftszentrum Kroatiens an der Adria
Fähre im Hafen von Rijeka, dem Handels- und Wirtschaftszentrum Kroatiens an der Adria

In Kroatien gibt es mehrere wichtige Adriahäfen. Der größte Hafen an der östlichen Adriaseite ist Rijeka, gefolgt vom Industriehafen Ploče und dem Passagierhafen Split. Bis 2009 soll der Adriahafen in Rijeka grundlegend modernisiert werden. Als bedeutender Binnenhafen gilt Vukovar an der Donau.

Telekommunikation und Internet

Der Telekommunikationssektor ist in Kroatien bereits weit entwickelt, insbesondere was die Mobilfunknetze betrifft und hat in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen in Kroatien die größten Fortschritte gemacht. Dies ist auch daran ersichtlich, dass der Telekommunikationssektor in diesem Land einen höheren Anteil am BIP trägt, als dies in den alten EU-Ländern der Fall ist (über 5 %). Auch die Gesetzgebung in diesem Bereich befindet sich bereits auf europäischen Niveau. Als Folge der Liberalisierung des Marktes im Jahr 2005 kommen immer mehr alternative Telekommunikations-Betreiber auf den kroatischen Markt.

In Kroatien gibt es derzeit (Stand: Frühjahr 2006) drei Mobilfunknetzbetreiber, wobei eine vierte Lizenz noch im Laufe des Jahres 2006 ausgeschrieben werden sollte. Die beiden größten Netze garantieren eine flächenmäßige Abdeckung von über 98 %. Auch die Einführung neuen Technologien, wie WAP, GPRS oder MMS wurde rasch durchgeführt. Auch UMTS und mobile Videotelefonie sind bereits verfügbar. Dem kroatischen Telekommunikationssektor wird immer noch recht gutes Wachstumspotential zugeschrieben, da noch keine vollständige Marktsättigung erreicht wurde.

Breitbandinternetzugänge sind nicht im ganzen Land verfügbar. Durch gezielte Wachstumsanreize soll der Ausbau Breitbandinfrastruktur beschleunigt werden. 2005 wurden in Kroatien bereits Frequenzlizenzen für Internet-Funknetzwerke vergeben. Insbesondere durch neue WiMAX-Funknetzwerke soll die Internet-Infrastruktur in ganz Kroatien ausgebaut werden. Die flächenmäßige Abdeckung ganzer Städte und Regionen mit dieser Technik wurde hierbei beschlossen.

Kroatien nimmt, was die terrestrische Abdeckung mittels digitaler TV-Sendetechnik (DVB-T) betrifft, eine führende Stellung in Europa ein und hat erst unlängst von Seiten der Europäischen Kommission europaweit die beste Bewertung diesbezüglich bekommen. In Kroatien besteht bereits die Möglichkeit zur digitalen Abdeckung von 70 % der Bevölkerung (Stand: 2006).

Wirtschaft

Geostrategische Position Kroatiens

Kroatien befindet sich am Schnittpunkt der beiden paneuropäischer Verkehrskorridore MitteleuropaTürkei (Korridor X) und AdriaUkraine bzw. –Baltikum (Korridor V).

Mit dem Ausbau der Autobahnen sowie dem Bau der Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke Rijeka-Zagreb-Ungarn erhofft sich die kroatische Regierung, die Verkehrsverbindung OstmitteleuropaAsien über den Sueskanal im eigenen Interesse nutzen zu können. Durch den geplanten Bau des Donau-Save-Kanals sowie diverse Infrastrukturprojekte zu Lande soll der Donau-Wasserweg besser mit den Adriahäfen Rijeka und Ploče verbunden werden. Nach Aussagen des kroatischen Verkehrsministers Božidar Kalmeta soll so Rijeka der wichtigste Hafen in Mittel- und Osteuropa werden.[20] Kritiker bezweifeln jedoch die Wirtschaftlichkeit dieser Vorhaben. [21]

Durch Kroatien verlaufen zudem wichtige Erdölpipelines (z. B. die Adria-Anbindung der Erdölleitung Freundschaft).

Offizielle Berichte

Obwohl die Arbeitslosigkeit in Kroatien rund 14,5 %[1] (2007) beträgt, ist die Wirtschaft Kroatiens derzeit im Aufbruch. Dazu tragen vor allem die erhöhten Investitionen als Folge der EU-Beitrittsbemühungen Kroatiens bei. Kroatien ist ebenfalls ein starker Wirtschaftspartner innerhalb des Zentraleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA) und wird oft als wirtschaftlicher Motor Südosteuropas bezeichnet.

Im „Global Gender Gap Report 2006“ des Weltwirtschaftsforums belegte Kroatien im weltweiten Ranking einen guten 16. Platz.[22] Im Bericht werden etwa die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern, die Mitbeteiligung von Frauen in der Politik, sowie in entscheidenden Wirtschaftspositionen eines Staates untersucht.

Landwirtschaft

Die Hälfte (53,16 %) der Landfläche wird als Agrarfläche genutzt. Dazu gehören vor allem die fruchtbaren Böden im Save-Drau-Zwischenstromland, welche intensiv genutzt werden. Die wichtigsten angebauten Früchte sind Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen und Mais. In klimatisch begünstigten Lagen werden auch einige Sonderkulturen angebaut, vor allem Wein und Obst. In Süddalmatien werden mit Tabak und Zitrusfrüchten hohe Ernteerträge erzielt. In der Viehhaltung dominieren die Rinder-, Schaf- und Schweinezucht. In Dalmatien ist der Fischfang eine wichtige Einkommensquelle.

Bergbau

Kroatien ist relativ reich an Bodenschätzen. Vor Ausbruch der Jugoslawienkriege 1991 war die Bergbauindustrie einer der bedeutendsten Arbeitgeber. Erdgas, Erdöl, Steinkohle, Braunkohle, Bauxit, Eisenerz und Porzellanerde (Kaolin) gehören zu den wichtigsten Rohstoffen Kroatiens. In manchen Regionen gibt es auch kleine Vorkommen von Calcium, Naturasphalt, Kieselerde, Glimmer und Salz. Darüber hinaus werden Graphit und Baumaterialien (vor allem Betongrundstoffe) abgebaut.

Industrie

Die vorherrschende Industriebetriebe in Kroatien sind Erdölraffinerien, Eisen- und Stahlwerke, Schiffswerften, Chemieunternehmen und Produktionsstätten für Nahrungsmittel, Maschinen, Zement und Beton, Metallwaren und Textilien. Die ehemals bedeutende Bergbauindustrie verzeichnet seit einigen Jahren Rückgänge in der Produktion. Viele der Industriebetriebe Kroatiens wurden 1991 bei den Kämpfen zerstört oder beschädigt. Der Wiederaufbau der Anlagen bindet viele finanzielle Mittel und verhindert eine weitere Entwicklung in einigen anderen Produktionsbereichen. Zu Beginn der Auseinandersetzungen mit Serbien ging ab Mitte 1991 die Industrieproduktion massiv zurück. Ab 1993 verzeichnete die kroatische Wirtschaft Zuwachsraten, und bis 1996 konnten wieder in den meisten Branchen erhebliche Produktivitätssteigerungen verzeichnet werden.

Bankwesen

Das Bankwesen ist konsolidiert und die größten Banken des Landes haben mit italienischen und österreichischen Großbanken fusioniert, bzw. wurden von diesen übernommen. Zu den größten Banken in Kroatien zählen die Zagrebačka banka, Privredna banka, Splitska banka, Raiffeisenbank Austria, HVB Croatia banka, OTP banka und Karlovačka banka.

Tourismus

Kroatien ist ein beliebtes Urlaubsziel. Hauptattraktionen sind die Küste, die Nationalparks und die Städte; besonders beliebt sind Dubrovnik, Split, Rijeka und Zagreb. Jedes Jahr besuchen über zehn Millionen Touristen Kroatien. Der Tourismus erzeugt etwa ein Fünftel des Bruttoinlandsproduktes und ist damit einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Kroatiens.

Energie

In Kroatien wird Erdöl, Kohle, Wasser und Atomenergie genutzt. Der Atomreaktor Krško versorgt den Norden Kroatiens und vor allem Zagreb mit Strom. Er liegt in Slowenien. Wasserkraftwerke sind meist in der Küstenregion Kroatiens vorzufinden. Das größte Wasserkraftwerk in Kroatien liegt am Peručko jezero (Peručer See) nahe Sinj.

Landesverteidigung

Die Kroatische Armee umfasst in ihrer Friedensstärke etwa 15.000 Soldaten. Die Anzahl der Reservisten beträgt 111.000 Soldaten, von denen sich etwa 32.360 in Bereitschaft befinden. Insgesamt stehen 856.946 Bürger Kroatiens bereit für den Verteidigungsfall. Die Anzahl der Wehrpflichtigen im Alter von 19 Jahren beträgt pro Jahr etwa 30.096 (2003). Seit 2006 gilt in Kroatien der verkürzte Grundwehrdienst von 6 Monaten, bzw. alternativ der Zivildienst von 9 Monaten. Der Wehretat der Republik Kroatien betrug 1997 etwa 1.1 Milliarden USD (1997), etwa über 5 % des Bruttosozialproduktes; 2007 soll er bei etwa 590 Millionen Euro liegen (1,81 % des BSP).

Der Oberbefehlshaber der Armee Kroatiens ist der Präsident der Republik Kroatien. Der Sabor, das kroatische Parlament, verfügt über die Kontrolle der Streitkräfte, den Wehretat und die strategische Entwicklung.

Beitritt zur NATO

Insbesondere die Flüchtigkeit des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ante Gotovina war lange Zeit ein Hindernis auf dem Weg zur Mitgliedschaft Kroatiens. Beim Treffen des kroatischen Premierministers Ivo Sanader mit dem amerikanischen Staatspräsidenten George W. Bush am 18. Oktober 2006 versicherte letzterer sich dafür einzusetzen, dass Kroatien bereits 2008 zur NATO beitritt.

Auslandseinsätze

Kroatische Truppen sind bereits seit November 2003 Teil der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan (ISAF), unter der Leitung der NATO (Bildung eines regionalen Aufbauteams für den Handel der Stadt Kunduz und Demilitarisierungsprogramme). Im Laufe des Jahres 2006 soll das Kontingent von 50 Soldaten auf 150 aufgestockt werden.

Die Kroatischen Streitkräfte werden auch zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen im Rahmen der Vereinten Nationen eingesetzt:

Politik und Verwaltung

Die Verfassung vom 22. Dezember 1990 wurde Ende 2000/Anfang 2001 in wesentlichen Teilen revidiert. Somit wurde aus einem „halbpräsidialen System“ ein parlamentarisches. Die Änderungen betrafen vor allem die Kompetenzverteilung zwischen den zentralen Staatsorganen und verfolgten in erster Linie das Ziel, die Befugnisse des Staatspräsidenten auf die Regierung und (in geringerem Umfang) das Parlament zu übertragen.

Die Konzentration der politischen Macht in der Verfassung, die früher auf den Präsidenten Franjo Tuđman zugeschnitten war, wurde damit beseitigt. Allerdings behält der direkt gewählte Präsident weiterhin wichtige Kompetenzen in der Außenpolitik, im Zusammenhang mit der Regierungsbildung und den Parlamentswahlen sowie bei der Kontrolle von Militär und Nachrichtendiensten.

Am 16. Oktober 2007 wurde Kroatien für zwei Jahre als nichtständiges Mitglied in den UN-Sicherheistrat gewählt.

Exekutive

Stjepan Mesić (Präsident)
Stjepan Mesić (Präsident)

Der kroatische Präsident wird für 5 Jahre direkt vom Volk gewählt. Er ist das Staatsoberhaupt. Der gewählte Präsident beruft Parlamentswahlen ein und ernennt die Mitglieder des Parlaments (kroat. Sabor), ebenso wie den Premierminister. Seit dem 18. Februar 2000 ist Stjepan Mesić (auch „Stipe“ Mesić genannt) kroatischer Staatspräsident. Er wurde am 16. Januar 2005 für eine zweite Amtsperiode gewählt.

Legislative

Das Parlament (Sabor) in Kroatien ist ein Ein-Kammer-Parlament und hat 152 Abgeordnete. Die zweite Kammer, das Haus der Gespanschaften [kroat. Županski Dom], wurde im März 2000 abgeschafft. Verhältniswahlrecht mit 5%-Klausel, bezogen auf einzelne Wahlkreise, besonderer Wahlkreis für Auslandskroaten, zusätzlich 8 Abgeordnete für nationale Minderheiten. Alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr sind wahlberechtigt. Die nächsten Parlamentswahlen finden am 25. November 2007 statt. Amtierender Parlamentspräsident ist Vladimir Šeks (HDZ).

Judikative

Der Oberste Gerichtshof Kroatiens (Vrhovni sud Republike Hrvatske) ist, ähnlich wie in Deutschland, die höchste juristische Instanz. Nach Empfehlung des Justizausschusses des Sabors werden die Richter vom staatlichen Richterrat ernannt. Außerdem gibt es ein Verfassungsgericht und mehrere Straf- und Zivilgerichte sowie Berufungsgerichte. Derzeit befindet sich das kroatische Gerichtswesen in einem grundlegenden Reform-Prozess.

Politische Parteien

Seit Dezember 2003 ist die Kroatische Demokratische Union (HDZ) unter Premierminister Ivo Sanader mit 63 Sitzen im Parlament die stärkste Partei (mitte-rechts) und bildet zusammen mit der Kroatischen Partei der Rentner (HSU) wie auch der Selbständigen Demokratischen Serbischen Partei (SDSS) mit jeweils drei Sitzen, der Kroatischen Sozialliberalen Partei (HSLS) mit zwei Sitzen und dem Demokratischen Zentrum (DC, Abspaltung unter dem ehemaligen HDZ-Außenminister Granić, im Frühjahr 2000 gegründet) mit einem Sitz die Regierungskoalition.

Die größten Parteien Kroatiens sind die Kroatische Demokratische Union (HDZ), die Sozialdemokratische Partei (SDP), die Sozial-liberale Partei (HSLS), die Bauernpartei (HSS), die Volkspartei (HNS), die Istrische Demokratische Versammlung (IDS), die Christlich-Demokratische Union (HKDU), die slawonische Regionalpartei, die Partei des Rechts (HSP) sowie die Unabhängigen Demokraten. Die nächsten turnusmäßigen Parlamentswahlen sind für den 25. November 2007 angesetzt.